Teamarbeit
  Structure  |  Text  |  News  |   |  Login  
  Factlist & Search  

  Home > Structure > Konfliktbearbeitung > Schwarz_Konsens
  

latest changes

A newer version of this fact exists. (view)

Schwarz_Konsens
 
KONFLIKTBEWÄLTIGUNG IN INTERKULTURELLEN TEAMS
    GRUNDMUSTER 'KONSENS' NACH GERHARD SCHWARZ

GLIEDERUNG

Einleitung

Flucht

Vernichtung

Unterwerfung

Delegation

Konsens

 

 

Weitere Modelle


 

 

 


 

                        

  

  

 

Der Konsens stellt die am weitesten entwickelte Stufe der Konfliktlösung dar und die Suche danach wird nur dann erfolgreich sein, wenn die anderen Lösungsansätze versagen. Ausgangspunkt ist eine logische Ausweglosigkeit, ein Dilemma. Die spezielle Eigenschaft dabei ist, dass beide Positionen für sich genommen wahr sind und sich darüber hinaus gegenseitig bedingen. Der Prozess der Konsensentwicklung kann in sechs Phasen aufgeteilt werden.  

 

Die erste Phase besteht aus der Entstehung des Konfliktes:

Anfangs ist die Entstehung des Konfliktes häufig durch die Flucht einer oder beider Parteien begleitet und der Start der nächsten Phase erfolgt erst nach der Akzeptanz und Anerkennung des Konflikts durch die beteiligten Parteien.

 

Der Kampf stellt die zweite Phase dar:

In diesem speziellen Fall des Dilemmas kann ein Kampf nicht zu dauerhaftem Erfolg führen, da bei der Vernichtung oder Unterdrückung des einen der andere über kurz oder lang darunter leidet. 

 

Die Einsicht markiert die dritte Phase:  

Nachdem von den Parteien eingesehen wird, dass Kampf nicht zum Ziel führt, weil die Vernichtung des einen die Vernichtung des anderen bedingt, begibt man sich auf die Suche nach einem Kompromiss. 

 

Die vierte Phase besteht aus der Suche nach einem Kompromiss:  

Durch das Gefühl Verlierer zu sein, dass sich bei Kompromisslösungen in einer Dilemmasituation einstellt, sind diese oftmals nur von kurzer Dauer und der Prozess tritt eventuell erneut in eine Kampfphase ein.

 

Die fünfte Phase:

Bedingt durch den bereits erwähnten speziellen Charakter der Dilemmasituation schließt sich nun eine Phase an, in der erkannt wird, dass der vermeintliche Gegensatz innerhalb der eigenen Position auftritt. Je mehr sich diese Erkenntnis durchsetzt, desto geringer wird die Möglichkeit, erneut in eine Kampfphase einzutreten.

 

Die Synthese bildet die sechste Phase:

Als Folge der fünften Phase setzt sich die Erkenntnis durch, dass die beiden Positionen nicht so grundlegend verschieden sind, wie angenommen. Die erstrebenswerte Art des Konsens ist die, dass beide Positionen recht behalten und jeweils noch etwas hinzugewinnen. 

 

Beispiele: 

· Der Gegensatz "Ordnung zerstört Freiheit - Freiheit zerstört Ordnung" [1].

· Als Spezialfall hiervon die Frage nach der erwünschten Selbständigkeit von Mitarbeitern in Firmen: Selbständigkeit ist erwünscht, mit zunehmender Selbständigkeit erhöht sich aber die Schwierigkeit von Strukturierung, Zentralisierung und Abstimmung von Arbeitsaufträgen. 

 

Vorteile:  

· Der Konsens ist der am weitesten entwickelte Konfliktlösungsprozess. Er ist gerade dann anwendbar, wenn die anderen Ansätze zu keiner Lösung führen.

· Es gibt keine Sieger und keine Verlierer. Beide Positionen behalten recht und gewinnen zusätzlich noch hinzu.  

 

Nachteile: 

· Durch die Komplexität stellt er hohe Anforderungen an die Kompetenz der Konfliktparteien.

· In jeder Phase besteht die Gefahr, dass der Prozess scheitert, stockt, oder in frühere Phasen zurückkehrt.

· Das dialektische Denken ("Wie kann man die Positionen in einem Entwicklungsprozess zusammenführen" an Stelle von "Wer hat recht?") ist oftmals noch nicht weit genug entwickelt.



[1] Schwarz, S.238





Metainfo:
Author: Kristina Barkowski; Published by: Kristina Barkowski (Kristina)
factID: 124811.4 (...history); published on 17 Aug. 2003 08:27
 
Shortcuts:
Structure  >  Konfliktbearbeitung