Bei der Bertachtung von Stereotypen unterscheidet man in erster Linie den Betrachtungsstandpunkt, d.h. den eigenen kulturellen Standpunkt, aus dem heraus die Stereotypen verwendet werden. Die beiden Begriffe, die den Blickwinkel auf die Stereotypen bezeichnen, sind Autostereotype und Heterostereotype. Autostereotype sind Bilder, die man über die eigene Kultur hat oder meint, wie kulturfremde die eigene Kultur sehen. Das Deutsche sich in der Regel im Urlaub aus dem Weg gehen, wie man häufig in Meinungsbefragungen lesen kann, hat auch mit negativen Autostereotypen zu tun, von denen man sich als Individuum gerne abheben möchte. Dieses Verhalten zeigt das Bedürfnis v.a. in den westlichen, eher individuell geprägten Kulturen, wenn man diesem Stereotyp Glauben schenkt, sich als Individuum von der stereotypbehafteten Kultur zu distanzieren.
Heterostereotype sind die, meist als Stereotype verstandenen Bilder über fremde Kulturen. In der Regel weichen die Heterostereotypen von den Autostereotypen ab, was im freundschaftlichen Umfeld zur Erheiterung, im geschäftlichen Umfeld leicht zu Spannungen führen kann. Diese Unterscheidung zwischen den beiden Blickwinkeln verdeutlicht die Relativität die bei Stereotypen inhärent ist. Ein Mitglied einer eher unpünktlichen Kultur wird über eine anderen eher unpünktlichen Kultur nicht das Stereotyp „unpünktlich“ benutzen.
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Author: Udo Weismann; Copyright: Udo Weismann; Published by: user guest (guest14986) factID: 131888.3 (...history); published on 01 Oct. 2003 19:05
